Endlich wieder Schule

Herausforderungen und Tipps beim Übertritt auf die weiterführende Schule


Der Übergang von der Grundschule auf eine weiterführende Schule ist ein unglaublich bedeutender Schritt im Leben eines Kindes, und natürlich auch im Leben der Eltern. 
Dieser Meilenstein markiert nicht nur den Beginn eines neuen schulischen Kapitels, sondern geht auch mit zahlreichen Veränderungen und Herausforderungen einher. Sowohl für die Schüler als auch für ihre Eltern kann diese Phase von Unsicherheiten und Ängsten begleitet sein. Im Folgenden werden die wichtigsten Herausforderungen beleuchtet, die dieser Übergang mit sich bringt, sowie einige Tipps, wie man diese Hürden erfolgreich meistern kann.

Viel Spaß beim lesen 💚

So viele neue soziale Dynamiken und Freundschaften

Der Wechsel auf eine weiterführende Schule bedeutet oft, dass sich die vertrauten sozialen Kreise auflösen oder zumindest verändern. Kinder müssen neue Freundschaften knüpfen und sich in bereits bestehenden Gruppen integrieren, was Unsicherheit und Ängste auslösen kann. Der Wunsch, dazuzugehören und akzeptiert zu werden, ist besonders in diesem Alter stark ausgeprägt. Gleichzeitig ist dies eine Zeit, in der soziale Konflikte und Mobbing häufiger auftreten können.

Tip: Mach immer wieder ein Gesprächsangebot. Offene Gespräche über Ängste und Unsicherheiten, die Förderung von Kommunikationsfähigkeiten und die Teilnahme an außerschulischen Aktivitäten können Kindern helfen, schnell Anschluss zu finden und einen souveränen Umgang mit Angst und Unsicherheit zu lernen.

Höhere akademische Anforderungen

Mit der weiterführenden Schule steigen die schulischen Anforderungen erheblich. Der Lernstoff wird komplexer, und die Schüler müssen sich an unterschiedliche Lehrmethoden und Lehrkräfte gewöhnen. Zudem steigt die Verantwortung für das eigene Lernen, da der Unterricht oft weniger eng geführt wird als in der Grundschule. Dies kann zu Stress und Überforderung führen, besonders wenn Kinder noch keine effektiven Lernstrategien entwickelt haben.

Tip: Du kannst dein Kind unterstützen, indem du gemeinsam Strukturen für das Lernen entwickelst, wie etwa feste Hausaufgabenzeiten oder Lernpläne. Auch die Förderung von Selbstorganisation und Zeitmanagement sind wichtige Aspekte, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden. Außerdem wichtig ist, dass dein Kind lernt sich bewusst zu entspannen. Bewusste Entspannung ist eine sehr gute und außerordentlich wirksame Stressprävention. Besonders geeignet für Kinder und Jugendliche ist die Progressive Muskelrelaxation nach Jakobsen. 

Umgang mit Leistungsdruck und Erwartungen

Der Leistungsdruck nimmt auf der weiterführenden Schule häufig zu. Neben den Anforderungen der Schule spielen auch die Erwartungen von Eltern, Großeltern und Lehrern eine Rolle. Manche Kinder setzen sich selbst stark unter Druck, gute Noten zu erzielen, was zu Ängsten und Stress führen kann.

Tip: Es ist wichtig, dass du realistische Erwartungen formulierst und den Fokus auf den individuellen Lernfortschritt deines Kindes legst, anstatt auf perfekte Noten. Positive Rückmeldungen und eine wertschätzende Haltung stärken das Selbstbewusstsein. Noten sind immer nur eine Momentaufnahme und sagen oft wenig über die tatsächliche Leistungsfähigkeit und die Stärken und Talente deines Kindes aus. 

In der Mitte von Schwierigkeiten liegen die Möglichkeiten. 
-Albert Einstein-

Anpassung an neue Strukturen und Abläufe

Die weiterführende Schule bringt nicht nur neue Fächer und Lehrer mit sich, sondern oft auch einen anderen Schulalltag. Stundenpläne sind komplexer, und die Schüler müssen sich an unterschiedliche Unterrichtsorte und -zeiten gewöhnen. Diese neuen Strukturen können anfangs verwirrend sein und zu organisatorischen Herausforderungen führen.

Tip: Ein gut strukturierter Tagesablauf und das Üben von Routinen können helfen, sich schneller an die neuen Gegebenheiten zu gewöhnen. Du kannst dein Kind dabei unterstützen, indem du beispielsweise mit deinem Kind die Schulwege übst oder gemeinsam den Stundenplan durchgehst und eine Routine zur Vorbereitung auf den kommenden Schultag entwickelst. 

Emotionale Herausforderungen und Identitätsentwicklung

Der Übertritt auf die weiterführende Schule fällt in eine Zeit, in der Kinder beginnen, ihre Identität stärker zu hinterfragen und sich mit ihrer Rolle in der Welt auseinanderzusetzen. Diese Phase der Identitätsentwicklung kann von Selbstzweifeln und emotionalen Schwankungen begleitet sein. Die neue schulische Umgebung bietet sowohl Chancen als auch Herausforderungen für diese persönliche Entwicklung.

Tip: Du solltest offen für Gespräche sein und deinem Kind Raum geben, sich auszudrücken. Es ist wichtig, auf die emotionalen Bedürfnisse des Kindes einzugehen und Verständnis für diese sensible Phase zu zeigen.

Fazit

Der Übertritt auf die weiterführende Schule ist ein komplexer Prozess, der mit vielen Herausforderungen, aber auch Chancen verbunden ist. Mit Unterstützung, Geduld und einer offenen Kommunikation kannst du deinem Kind helfen, diesen wichtigen Übergang erfolgreich zu meistern. Dabei sollte stets das Wohlbefinden deines Kindes im Vordergrund stehen, damit es die neuen Herausforderungen als Chance für persönliches und schulisches Wachstum erleben kann.

Wenn du bei deinem Kind Veränderungen bemerkst, wie z.B. Schlafstörungen, vermehrte Ängste, Rückzug, Impulsivität, Kopf-, Bauch- oder Rückenschmerzen, kann das ein Hinweis auf ernstere Anpassungsstörungen, Ängste oder Sorgen sein. In diesem Fall solltest du möglichst schnell professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Je früher dein Kind die Chance bekommt sich in dieser neuen Situation (zurecht) zu finden, umso geringer ist die Wahrscheinlichkeit eine ernsthafte länger andauernde psychische Belastung/Erkrankung zu entwickeln. 

Ich wünsche allen Kindern, Jugendlichen und Eltern einen wundervollen Start ins neue Schuljahr 🌼🌼

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